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.Die Leiche war imposant – ein gut aussehender Mann mit blonden Haaren.Über der Leiche stand mit einem Revolver in der Hand eine Frau, eine nicht sehr große, stämmige Frau in mittleren Jahren mit einem merkwürdig leeren Gesichtsausdruck.Dann waren da noch drei weitere Schauspieler.Am anderen Ende des Beckens stand eine große junge Frau, deren braune Haare zum Herbstlaub passten und die einen Korb voll Dahlienblüten in der Hand hielt.Etwas weiter weg stand ein hochgewachsener, aber unauffälliger Mann mit Jagdwams und Gewehr.Direkt links daneben stand die Gastgeberin Lady Angkatell, die einen Eierkorb hielt.Hercule Poirot war sofort klar, dass hier am Schwimmbecken verschiedene Wege zusammenliefen und alle Personen jeweils auf einem anderen gekommen waren.Die ganze Szene hatte etwas sehr Mathematisches und Künstliches.Er seufzte.Enfin – was erwarteten sie von ihm? Sollte er so tun, als ob er an dieses »Verbrechen« glaubte? Sollte er Entsetzen registrieren – oder Angst? Oder sollte er sich vor der Hausherrin verbeugen und ihr gratulieren? »Mais c’est charmant, was Sie hier haben arrangiert für mich.«Das Ganze war ausgesprochen dumm – ganz und gar nicht spirituell! Pflegte nicht Queen Victoria gern zu sagen: »We are not amused«? Er war geneigt, das auch zu tun.»I, Hercule Poirot, am not amused!«Lady Angkatell ging jetzt zu der Leiche, und er folgte ihr mit Gudgeon, der immer noch japste, im Schlepptau.»Der ist nicht eingeweiht«, dachte Hercule Poirot bei sich.Die beiden anderen Leute kamen von der gegenüberliegenden Seite auf sie zu.Jetzt standen alle dicht beisammen und sahen hinunter auf die malerisch auf den Beckenrand drapierte Gestalt.Plötzlich ein entsetzlicher Schock, und wie bei einem Kinematografen, wenn aus einem verschwommenen ein klar fokussiertes Bild wird, wurde Hercule Poirot bewusst, dass diese künstliche Inszenierung etwas sehr wirklichkeitsnahes hatte.Das, worauf er hinuntersah, war wenn schon kein toter, dann doch zumindest ein sterbender Mann.Was da über den Beckenrand tröpfelte, war keine rote Farbe, es war Blut.Auf diesen Mann war geschossen worden, und zwar vor sehr kurzer Zeit.Er warf einen raschen Blick auf die Frau, die mit dem Revolver in der Hand dastand.Ihr Gesicht war völlig leer, ohne irgendeine Gefühlsregung.Sie sah benommen aus, auch ziemlich dumm.»Kurios«, fand er.Hatte sie sich selbst mit dem Abfeuern des Schusses aller Gefühle, aller Regungen entledigt? War sie jetzt nur noch erloschene Leidenschaft, nichts weiter als eine entschärfte Granate? So könnte es sein, dachte er.Dann sah er hinunter auf den Angeschossenen und schrak zusammen.Der sterbende Mann hatte die Augen offen.Tiefblau waren diese Augen, und sie hatten einen Ausdruck, den Poirot nicht interpretieren konnte, sich selbst aber beschrieb als eine Art intensiven Bewusstseins.Und plötzlich schien es in der ganzen Gruppe Menschen nur einen zu geben, der wirklich am Leben war – jenen Mann auf der Schwelle zum Tod.So jedenfalls kam es Poirot vor.Er hatte niemals eine solche lebhafte und intensive Vitalität gespürt.Dieser Mann war wirklich, während alle anderen blasse Schattengestalten waren, Schauspieler in irgendeinem fernen Drama.John Christow öffnete die Lippen und sagte etwas in einer kräftigen dringlichen Stimme, aber ohne jede Überraschung.»Henrietta – «Dann sackten ihm die Lider zu, und sein Kopf knickte zur Seite.Hercule Poirot kniete sich neben ihn und vergewisserte sich.Dann stand er wieder auf und klopfte automatisch den Staub von der Hose.»Ja«, sagte er.»Er ist tot.«Das Bild riss ab, wackelte kurz und wurde wieder scharf.Es gab jetzt einzelne Reaktionen – Trivialitäten passierten.Poirot wurde in vollem Bewusstsein seiner selbst zu einer Art vergrößerter Augen und Ohren – die alles aufnahmen.Nur aufnahmen, sonst nichts.Er wurde gewahr, dass Lady Angkatell ihren Griff am Eierkorb lockerte und Gudgeon dazusprang und ihn ihr rasch aus der Hand nahm.»Darf ich – Mylady.«Mechanisch und eigentlich normal murmelte Lady Angkatell: »Danke, Gudgeon.« Dann sagte sie stockend: »Gerda – «Zum ersten Mal regte sich die Frau mit dem Revolver.Sie sah in die Runde.Und dann sagte sie mit einer Stimme, aus der schiere Bestürzung zu sprechen schien: »John ist tot.John ist tot.«Die große junge Frau mit den herbstlaubbraunen Haaren kam rasch entschlossen auf sie zugeeilt.»Gib ihn mir, Gerda«, sagte sie.Und bevor Poirot protestieren oder dazwischentreten konnte, hatte sie Gerda Christow den Revolver geschickt aus der Hand gedreht.Poirot schoss einen Schritt vor.»Das sollten Sie lieber nicht tun, Mademoiselle – «Die junge Frau fuhr nervös zusammen, als sie seine Stimme hörte.Der Revolver glitt ihr aus der Hand und fiel, weil sie direkt am Rand des Schwimmbeckens stand, mit einem Platsch ins Wasser.Sie klappte den Mund auf und gab ein konsterniertes »Ach« von sich, während sie den Kopf drehte und Poirot entschuldigend ansah.»Was bin ich doch für ein Trottel«, sagte sie dann.»Das tut mir leid.«Poirot schwieg einen Augenblick lang und starrte in ein haselnussbraunes, klares Augenpaar.Ihr Blick hielt dem seinen stand, und er überlegte, ob sein momentaner Verdacht womöglich ungerecht gewesen war.»Man sollte so wenig wie möglich anfassen«, sagte er dann ruhig.»Alles muss exakt so bleiben, wie es war, damit die Polizei es ansehen kann.«Es entstand eine kleine Aufregung – eigentlich einfach ein leises Unbehagen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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