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.»Die Schwester kehrte außer Atem zurück.«Miss Buckley ist sich nicht sicher.Sie hatte beide ausgepackt, bevor sie hineinschaute.Aber sie glaubt, es war nicht die, die mit der Post kam.»«Eh?», machte Poirot leicht verwirrt.«Die angeblich von Ihnen geschickte Schachtel war die, die nicht mit der Post kam.Wenigstens denkt sie das, ist sich aber nicht ganz sicher.»«Diable!», wetterte Poirot beim Weggehen.«Ist sich denn keiner einer Sache mal ganz sicher? In Kriminalromanen – da ja.Aber das Leben – das wirkliche Leben – ist immer ein Durcheinander.Und ich selbst – bin ich mir irgendeiner Sache ganz sicher? Nein, nein – tausendmal nein.»«Lazarus», sagte ich.«Ja, das ist eine Überraschung, nicht wahr?»«Werden Sie ihn darauf ansprechen?»«Ganz sicher.Ich bin neugierig, wie er darauf reagiert.Übrigens, wir könnten ruhig Mademoiselles Zustand ernster darstellen, als er ist.Es kann nichts schaden, wenn es den Anschein hat, sie stünde an der Schwelle des Todes.Verstehen Sie? Dieses feierlich ernste Gesicht – ja, erstklassig.Sie haben große Ähnlichkeit mit einem Leichenbestatter.C’est tout à fait bien.»Wir hatten Glück und fanden Lazarus sofort.Er stand vor dem Hotel und beugte sich über die Motorhaube seines Autos.Poirot ging direkt auf ihn zu.«Gestern Abend, Monsieur Lazarus, haben Sie eine Schachtel Konfekt für Mademoiselle abgegeben», begann er ohne Umschweife.Lazarus sah einigermaßen verblüfft aus.«Ja und?»«Das war sehr liebenswürdig von Ihnen.»«Eigentlich waren sie von Freddie, ich meine von Mrs Rice.Sie bat mich, sie zu besorgen.»«Aha.»«Ich habe sie dann ins Sanatorium gefahren.»«Ich verstehe.»Er schwieg eine Minute lang und fragte dann: «Madame Rice, wo ist sie?»«Ich glaube, sie ist im Salon.»Wir fanden Frederica beim Tee.Mit besorgter Miene schaute sie zu uns auf.«Was höre ich da über Nick und eine Krankheit?»«Es handelt sich um eine höchst mysteriöse Sache, Madame.Sagen Sie, haben Sie ihr gestern eine Schachtel Konfekt geschickt?»«Ja.Jedenfalls hat sie mich darum gebeten, sie zu besorgen.»«Mademoiselle hat Sie gebeten, die Pralinen zu besorgen?»«Ja.»«Aber sie durfte doch niemanden sehen.Wieso haben Sie sie gesehen?»«Das habe ich nicht.Sie hat telefoniert.»«Ah! Und hat was gesagt?»«Ob ich ihr eine Zwei-Pfund Schachtel Fullers Pralinen besorgen könne.»«Klang ihre Stimme irgendwie schwach?»«Nein, überhaupt nicht.Eher kräftig.Allerdings irgendwie anders.Ich erkannte zuerst ihre Stimme gar nicht.»«Bis sie Ihnen ihren Namen sagte?»«Ja.»«Sind Sie sicher, Madame, dass es auch Ihre Freundin war?» Frederica sah verwirrt aus.«Ja, sicher – sicher – war sie es.Wer sollte es sonst gewesen sein?»«Das, Madame, ist eine interessante Frage.»«Sie wollen doch nicht andeuten…»«Könnten Sie schwören, Madame – den Inhalt des Gesprächs ungeachtet –, dass es die Stimme Ihrer Freundin war?»«Nein», sagte Frederica mit Bedacht, «das könnte ich nicht.Ihre Stimme klang auf jeden Fall irgendwie anders.Ich dachte, es läge am Telefon oder vielleicht an ihrer Krankheit…»«Hätte Sie Ihnen nicht ihren Namen genannt, so wären Sie nicht sicher gewesen, mit wem Sie sprachen?»«Nein, nein, ich glaube nicht.Wer war es, Monsieur Poirot? Wer war es nur?»«Das möchte ich auch gerne wissen, Madame.»Sein ernster Gesichtsausdruck ließ sie nichts Gutes ahnen.«Ist Nick – etwas zugestoßen?», fragte sie atemlos.Poirot nickte.«Sie ist krank – ernsthaft krank.Diese Pralinen, Madame – waren vergiftet.»«Die Pralinen, die ich ihr geschickt habe? Aber das ist unmöglich – einfach ausgeschlossen!»«Leider nicht ausgeschlossen, Madame, denn Mademoiselle ringt mit dem Tod.»«Oh mein Gott!», sie verbarg ihr Gesicht in beiden Händen und als sie wieder aufblickte, war es kalkweiß und ihre Augenlider zitterten.«Ich verstehe das nicht – ich verstehe das einfach nicht.Die andere Schachtel, ja, aber nicht diese.Diese Pralinen konnten nicht vergiftet sein.Niemand außer Jim und mir haben sie in der Hand gehabt.Sie machen einen furchtbaren Fehler, Monsieur Poirot.»«Nicht ich mache einen Fehler – obwohl eine Karte mit meinem Namen in der Schachtel lag.» Sie starrte ihn verständnislos an.«Wenn Mademoiselle Nick stirbt…», sagte er und machte eine drohende Handbewegung.Sie gab einen gedämpften Schrei von sich.Er drehte sich um, nahm mich beim Arm und wir gingen hinauf in unser Wohnzimmer.Er warf seinen Hut auf den Tisch.«Ich verstehe nichts – aber auch gar nichts.Ich tappe völlig im Dunkeln – wie ein kleines Kind.Wer zieht einen Nutzen aus Mademoiselles Tod? Madame Rice.Wer kauft die Pralinen, gibt es zu und tischt dazu eine Geschichte auf, wie sie am Telefon darum gebeten wurde – eine Geschichte, die völlig durchlässig ist.Madame Rice.Es ist zu einfach – zu dumm.Und dumm ist sie absolut nicht.»«Nun, dann…»«Aber sie nimmt Kokain, Hastings.Ich bin sicher, sie nimmt Kokain.Da irre ich mich bestimmt nicht.Und in den Pralinen war Kokain.Und was hat sie gemeint, als sie sagte: ‹Die andere ja, aber nicht diese.›? Das schreit förmlich nach einer Erklärung.Und der smarte Mr Lazarus – welche Rolle spielt er in dem ganzen Spiel? Was weiß sie alles, diese Madame Rice? Sie weiß etwas.Aber ich bringe sie nicht dazu, es zu sagen.Sie gehört nicht zu den Menschen, die man durch Einschüchterung zum Reden bringt.Aber sie weiß etwas, Hastings.Stimmt ihre Telefongeschichte oder ist sie erfunden? Falls sie stimmt, wessen Stimme war es? Ich sage Ihnen eins, Hastings.Das sieht alles sehr düster aus – sehr, sehr düster.»«Vor der Dämmerung ist es immer am dunkelsten», versuchte ich Zuversicht zu verbreiten.Er schüttelte nur den Kopf.«Und dann die andere Schachtel – die mit der Post kam.Können wir die ausschließen? Nein, denn Mademoiselle ist sich nicht sicher.Das ist wirklich zu ärgerlich!»Er stöhnte vor sich hin.Ich wollte gerade etwas sagen, aber er hinderte mich.«Nein, nein.Keine Sprichwörter mehr.Ich kann es nicht ertragen.Wenn Sie ein guter Freund sein wollen – ein guter, hilfsbereiter Freund…»«Ja», stimmte ich sofort eifrig bei.«Gehen Sie, ich bitte Sie, und kaufen mir ein Päckchen Spielkarten.»Ich sah ihn verdutzt an.«Also gut», sagte ich kühl.Ich hatte den tiefen Verdacht, er suche nur nach einem geeigneten Vorwand, mich loszuwerden.Ich hatte ihm jedoch bitter Unrecht getan.Als ich an diesem Abend gegen zehn das Wohnzimmer betrat, fand ich ihn damit beschäftigt, mit höchster Konzentration Kartenhäuser zu bauen.Und ich erinnerte mich! Das war einer seiner alten Kniffe – zur Beruhigung seiner Nerven.Er lächelte mir zu.«Ja, jetzt erinnern Sie sich.Präzision ist immer gut.Eine Karte auf die andere – so – exakt an den richtigen Platz, und diese wiederum trägt das Gewicht der oberen Karten und so weiter, immer höher.Gehen Sie zu Bett, Hastings
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