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.»Bei Gott!« sagte Flambeau; »das ist wie im Märchenland.«Father Brown setzte sich im Boot kerzengerade auf und bekreuzigte sich.Seine Bewegung war so jäh, daß sein Freund ihn mit einem milden Erstaunen fragte, was denn los sei.»Die Leute, die die mittelalterlichen Balladen schrieben«, antwortete der Priester, »wußten mehr über Märchenwesen als Sie.Im Märchenland ereignen sich nicht nur nette Dinge.«»Ach Unfug!« sagte Flambeau.»Unter so einem unschuldigen Mond können sich nur nette Dinge ereignen.Ich bin dafür, daß wir weiterfahren und nachsehen, was da wirklich ist.Wir könnten sterben und vermodern, ehe wir noch einmal einen solchen Mond oder eine solche Stimmung erleben.«»In Ordnung«, sagte Father Brown.»Ich habe nie gesagt, daß es immer falsch ist, ins Märchenland zu gehen.Ich habe nur gesagt, daß es immer gefährlich ist.«Langsam ruderten sie den erwachenden Fluß hinan; das glühende Violett des Himmels und das blasse Gold des Mondes wurden schwächer und schwächer und verblaßten in jenen weiten farblosen Kosmos, der den Farben der Morgendämmerung vorangeht.Als die ersten schwachen Streifen aus Rot und Gold und Grau den Horizont von einem Ende zum anderen spalteten, brachen sie sich an der schwarzen Masse einer Stadt oder eines Dorfes, die gerade vor ihnen über dem Fluß hockte.Es herrschte bereits ein leichtes Zwielicht, in dem alle Dinge sichtbar waren, als sie unter den überhängenden Dächern und den Brücken dieser Flußufersiedlung ankamen.Die Häuser mit ihren langen, niedrigen, krummen Dächern schienen wie große graue und rotbunte Kühe zum Fluß hinabzusteigen, um zu trinken.Das heller und weißer werdende Licht der Dämmerung hatte sich bereits in volles Tageslicht verwandelt, ehe sie das erste Lebewesen auf Ufern oder Brücken dieser schweigenden Stadt sahen.Schließlich sahen sie einen sehr gelassenen und behäbigen Mann in Hemdsärmeln, mit einem Antlitz so rund wie der jüngst versunkene Mond und mit rötlichen Bartstrahlen um seinen unteren Bogen, der sich auf einen Pfosten über der trägen Strömung stützte.Aus einem nicht erklärbaren Impuls heraus erhob Flambeau sich in dem schwankenden Boot zu seiner vollen Höhe und rief den Mann an, ob er die Schilfinsel oder das Schilfhaus kenne.Das Lächeln des behäbigen Mannes wuchs noch um einiges in die Breite, und er wies einfach den Fluß hinauf in Richtung seiner nächsten Krümmung.Flambeau fuhr ohne weitere Worte weiter.Das Boot umrundete viele grasige Ecken und befuhr viele schilfige und schweigende Flußstrecken; ehe aber die Suche anfing langweilig zu werden, schwangen sie sich um eine besonders scharfe Krümmung und liefen in das Schweigen einer Art Teich oder See ein, dessen Anblick sie instinktiv anhalten ließ.Denn inmitten dieser weiten Wasserfläche, die ringsum von Binsen eingefaßt war, lag ein langes niedriges Inselchen, auf dem sich ein langes niedriges Haus hinzog, ein Bungalow aus Bambus erbaut, oder aus irgendeinem anderen zähen Tropenholz.Die senkrechten Bambusstangen, die die Wände bildeten, waren blaßgelb, die schrägen Stangen, die das Dach bildeten, waren von dunklerem Rot oder Braun, im übrigen war das lange Haus ein einförmiges und eintöniges Ding.Die frühe Morgenbrise raschelte im Ried rund um das Inselchen und sang auf dem sonderbar gerippten Haus wie auf einer riesigen Pansflöte.»Bei Gott!« schrie Flambeau.»Endlich am Ziel! Das hier ist die Schilfinsel, wenn es je eine gegeben hat.Hier ist das Schilfhaus, wenn es das überhaupt irgendwo gibt.Ich glaube, der fette Mann mit der Bartkrause war eine Fee.«»Vielleicht«, merkte Father Brown unparteiisch an.»Wenn er eine war, dann war er eine böse Fee.«Aber während er noch sprach, hatte der ungeduldige Flambeau sein Boot im rauschenden Ried ans Ufer gelegt, und sie standen auf der langen sonderbaren Insel neben dem alten und schweigenden Haus.Das Haus stand, wie sich ergab, mit der Rückseite zum Fluß und zum einzigen Landesteg; der Haupteingang war auf der anderen Seite und blickte auf den langen Inselgarten hinab.Die Besucher näherten sich ihm also auf einem schmalen Pfade, der nahezu drei Seiten des Hauses umrundete, dicht unter der niedrigen Dachrinne.Durch drei verschiedene Fenster auf drei verschiedenen Seiten blickten sie in den gleichen langen hellen Raum, getäfelt mit hellem Holz und vielen Spiegeln, und wie für ein elegantes Gabelfrühstück hergerichtet.Die Vordertür war, als sie sie endlich erreichten, von zwei türkisblauen Blumentöpfen flankiert.Sie wurde von einem Butler des griesgrämigen Typs – groß, mager, grau und schlaff – geöffnet, der murmelte, daß Prinz Saradine gegenwärtig nicht anwesend sei, aber stündlich erwartet werde; das Haus sei in Bereitschaft für ihn und seine Gäste.Die Vorweisung der Karte mit dem Gekritzel in grüner Tinte erweckte einen Lebensfunken im pergamentenen Gesicht dieses melancholischen Verwesers, und mit einer gewissen zittrigen Höflichkeit schlug er vor, daß die Fremden bleiben sollten.»Seine Hoheit kann jede Minute hier sein«, sagte er, »und würde betrübt sein, daß er einen Herrn verpaßt hätte, den er eingeladen hat
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