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.Sie zog Nina an Luzy vorbei die Treppe hinauf. Ich hab da ein paarschöne Fotos von Daniel, die wir aufhängen können!Felix folgte den beiden.Luzy blieb ganz allein zurück.Sie konnte wirklich nicht behaupten, dass es ihr nach dieser Beichte besserging!Victor spähte um die Ecke des sorgsam gestutzten Buchsbaums.Mit wemsprach die kleine Luzy Schoppa denn da? Ein Fremder mit einer schwarzenLederjacke, einem grauen Kapuzensweatshirt und einer Sonnenbrille schonso früh am Morgen? War das vielleicht der Unbekannte, mit dem sie sichgestern Abend im Badezimmer getroffen hatte, wie Magnus gesagt hatte?Jener Unbekannte, dessen Name mit M begann und den Luzy am Telefonbeschuldigt hatte, Daniel entführt zu haben? Und den sein Vater dabei beo-bachtet haben wollte, wie er Mara Minkmar in den Keller schleppte?Victor überlegte fieberhaft.Wahrscheinlich war das dann auch derjenige, derdas Miniaturhaus in seinem Besitz hatte! War Luzy etwa seine Spionin? Ja,das passte!Da Luzy verschwand im Haus.Der Unbekannte drehte sich um und verließden Garten des Internats.Vorsichtig, damit ihn der Fremde nicht entdeckte,huschte Victor hinter ihm her und sah, wie er in einen schwarzen Kleinbuseinstieg.83/246Hastig blickte Victor sich um.Zu Fuß konnte er dem Unbekannten nichtmehr folgen! An der Hecke stand ein Fahrrad, aber Victor bemerkte schnell,dass es keine Kette hatte.Doch direkt daneben stand auch ein kleines Moped.Der Helm hing am Lenkrad.Hektisch wühlte Victor in seiner Jackentasche herum.Der Unbekannte hatteden Motor des Busses bereits gestartet!Schließlich zerrte Victor eine Zange aus einer der unzähligen Taschen seinesArbeitskittels hervor, schaute sich noch einmal um beobachtete ihn auchniemand? und zwickte das Schloss des Mopeds durch.Eilig stülpte er sichden Helm über den Kopf und startete das Moped, um dem schwarzen Bus,der mittlerweile die Allee hinunterfuhr, hinterherzusausen.Immer auf der Hut, damit der Unbekannte ihn im Rückspiegel nicht ent-deckte, folgte Victor dem schwarzen Bus, bis dieser von der Straße in einenKiesweg einbog, der durch einen sorgsam gepflegten Park führte.Als Victorneben der Einfahrt anhielt und um die Ecke lugte, war der Bus nirgendwo zusehen, und so beschloss er, es zu riskieren.Langsam fuhr er den Kiesweg entlang, bis dieser sich zu einer elegantenAuffahrt vor einem Schloss ausweitete.Es war ein vornehmes Gebäude, hiermusste jemand wohnen, der reich und einflussreich war.Und auf diesem Vorplatz war auch der schwarze Bus zu sehen!Schnell lenkte Victor das Moped hinter einen Baum und stellte es ab.Erwollte zu Fuß weitergehen, um nur ja nicht erwischt zu werden.Er musste einfach herausfinden, wer hier wohnte.Und wer das Miniaturhausgestohlen und Daniel entführt hatte!13EINE FEIER FÜR DANIELDas Wohnzimmer hatte sich unter Delias Regie völlig verändert.Stühle, Tische und Stehlampen waren mit vereinten Kräften fortgeräumtworden.Von einer Wand zur anderen war ein riesiges Banner mit der Aufs-chrift Daniel, wir denken an dich! gespannt worden, darunter hatten Felixund Magnus eine Holzpalette gestellt, die mit einer von Rosies Tischdeckenbelegt als Bühne diente.Kreuz und quer hatten Charlotte und MaraWäscheleinen aufgehängt, an denen bunte Lampions schaukelten, und Ninahatte mit Wäscheklammern Daniels schönste Fotos dazwischengeklemmt.Vor der improvisierten Bühne saßen alle Bewohner des Hauses Anubis, dazuMax, Rosie, Onkel Ursli und auch Daniels Onkel Per Marrant.Nur Kaya undVictor fehlten.Hin und wieder warf Charlotte einen verstohlenen Blick auf die Tür.Viel-leicht konnte er sich letztlich doch überwinden, zu kommen, immerhin warKaya Daniels bester Freund.Auf der Bühne stand Nina und sang hingebungsvoll ein Lied für Daniel, dassie selbst geschrieben hatte.Alle Anwesenden lauschten andächtig.Nina sang nicht laut, aber sie hatteeine schöne und klare Sopranstimme.Sie hielt die Augen beim Singengeschlossen, so als müsse sie nur inbrünstig genug an Daniel denken, um esihn über die Entfernung hinweg auch spüren zu lassen. Du zauberst meine Traurigkeit mit einem Lächeln fort,Du weißt, was ich dir sagen will, verstehst ohne ein Wort.Und wünsch ich mir den einen, der für immer zu mir hält,Dann denk ich nur an dich,Du bist und bleibst mein wahrer Held.85/246Du bist die Hauptfigur in allen meinen Träumen,Seit du da bist, will ich keinen Traum versäumen!Ich mag meine Welt, denn du gehörst dazu,Du, nur du!Du blickst mich einfach an, und überall ist Sonnenschein!Als sie geendet hatte, blieb es ein paar Sekunden still.Ursli lächelte selig.Rosie tupfte sich gerührt die Tränen aus dem Gesicht, Delia strahlte.Schließlich klatschten alle wie wild.Magnus hob einen Daumen, und PerMarrant nickte freundlich, als Nina sich setzte.Als Nächstes stand Charlotte auf und ging auf die Bühne.Sie hatte ein Rätselfür Daniel, und als sie es vorgetragen hatte, gab sie Per Marrant ein Zeichenund holte ihn neben sich auf die Bühne.Kaum hatte Herr Marrant ein paar Worte gesagt, als die Tür aufging undKaya sich hereinschob.Er hatte sich angezogen und winkte verlegen ab, alsCharlotte ihm eifrig bedeutete, er solle auf die Bühne kommen.Respektvollmachten Charlotte und Herr Marrant Platz für ihn.Kaya druckste ein wenig herum, bevor er anfing zu sprechen. Daniel und ichsind total verschieden , sagte er schließlich. Er ist schlau und liest viel, undich mache gerne Sport.Die Hälfte der Zeit verstehe ich gar nicht, wovon erredet. Er lachte leise beim Gedanken an einen Wortwechsel, den nur er kan-nte.Und vielleicht Daniel. Aber trotzdem ist Daniel mein bester Freund.Und ich habe ihm viel zu verdanken
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