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.SOHN: Aber der Freund von Charlys Schwester hatte doch recht.Sein Verleger wollte doch nur.VATER: Der Verleger ist schlie�lich der Verleger.Dem geh�rt die Zeitung.Er macht damitGesch�fte.Davon leben die Redakteure und Setzer und die Leute an den Maschinen.Begreifdas doch endlich! Das h�ngt alles miteinander zusammen und kann nur funktionieren, wenn derVerleger auch das Sagen hat.SOHN: Ist das bei allen Zeitungen so?VATER: Selbstverst�ndlich.Jeder Verleger mu� R�cksichten nehmen.SOHN: Damit er Gesch�fte macht.VATER: So ist es.SOHN:.und nicht sagt, was wirklich los ist.VATER: Wenn man sich genauer informieren will, kann man ja noch andere Zeitungen lesen.Wiedu siehst, abonniere ich zwei Zeitungen.SOHN: Vom selben Verleger.VATER: Es gibt noch das Fernsehen.SOHN: Nehmen die keine R�cksicht?VATER: Manche �berhaupt nicht.Die glauben, sie k�nnen sich alles erlauben.SOHN: Du bist also dagegen, da� sie keine R�cksicht nehmen?VATER: Ich bin dagegen, da� die ihre Positionen dazu mi�brauchen, Unruhe in die Bev�lkerung zutragen.SOHN: Das hat Fr�ulein Lehmann zu Charly gesagt.Genau das: da� er mit seinem Artikel nurUnruhe in die Schule tr�gt.VATER: Recht hat sie, da� sie euch das abgew�hnt.SOHN: Die olle Ziege.VATER: Ich verbitte dir.SOHN: Und bei der bist du Klassenerster gewesen!54 16.Theater / OperHans-Joachim SchyleMan h�rt eine Zimmert�r schlagen, eine Schrankt�r knarren, das ungeduldige Aufziehen undZuschieben von Schubladen, W�sche rascheln, Schuhe poltern.Vater zieht sich im Schlafzimmernebenan um.SOHN: Papa, Charly hat gesagt, sein Vater hat gesagt, in die Oper kriegen ihn keine zehn Pferdemehr.VATER aus dem Nebenzimmer: Bitte? Was hat Charly gesagt?SOHN: Charlys Vater hat das gesagt.VATER: Ja, was denn?SOHN: In die Oper kriegen ihn keine zehn Pferde mehr.VATER: So, hat er das gesagt? Es will ihm ja auch keiner ein Pferd schicken.Davon versteht ersowieso nichts.SOHN: Von was? Von Pferden?VATER immer noch von nebenan: Quatsch.Von der Oper, meine ich.Im Hereinkommen fragt er:Du sag mal, hast du meine Manschettenkn�pfe nicht gesehen?SOHN: N�.Welche?VATER: Die goldenen.SOHN: Die mit dem L�wenkopf?VATER: Ja.Wo sind die?SOHN: Wei� ich nicht.Du Papa, verstehst du eigentlich was von der Oper?VATER: Na sicher.Seit wir unser Abonnement haben.Aber warum fragst du?SOHN: Charly sagt, sein Vater, der war mal in der Oper.Ich glaube, da hatte er Freikarten geschenktbekommen, von einem Kunden.Also, die hatte schon so einen komischen Namen.VATER: Wie hie� sie denn?SOHN: Ich komm jetzt nicht drauf.Irgend so was mit Jammertour.VATER: Jammertour?Sohn lacht: Luise auf Jammertour, oder so.Aber ich glaube, die gibt s gar nicht.VATER mu� ebenfalls lachen: Lucia di Lammermoor, meist du.Ja, die gibt s.SOHN: Genau.Aber ich glaube, da hat Charlys Vater nur einen Witz gemacht.Oder Charly.VATER: Die ist sogar ziemlich bekannt.SOHN: Charlys Vater hat gesagt, er hat kein Wort verstanden.Ihm ist das alles zu hoch.VATER: Das kann ich mir denken.- In der Oper geht es ja auch mehr um Musik als um Sprechen.SOHN: Ist Musik was H�heres als Sprechen?VATER: In gewissem Sinne ja.SOHN: Die da hingehen, ziehen sich die deshalb immer so fein an? Charlys Vater hat gesagt, ihmsind die Leute auf den Wecker gefallen.VATER: Das kann ich mir denken.Da pa�t Charlys Vater wohl auch nicht so richtig hin.SOHN: Warum nicht?VATER: Nun, wei�t du, Charlys Vater ist doch eben nur ein einfacher Arbeiter.SOHN: Stimmt gar nicht.Der ist Facharbeiter.Vorarbeiter sogar.55 VATER: Nun gut: Vorarbeiter.Aber das Opernpublikum, das rekrutiert sich eben.oder wie soll ichsagen, das sind eben andere Kreise.Da ist man unter sich.Und das sp�rt Charlys Vater nat�r-lich, da� er da nicht dazugeh�rt.Und deswegen f�hlt er sich da auch nicht wohl.SOHN: Charlys Vater sagt, das sind lauter Snobs, denen man die Dummheit schon am Smoking-knopf ansieht.VATER: Na ja.Was der so unter einem Snob versteht! Aber du, frag doch mal die Mama, ob dienicht wei�, wo meine Manschettenkn�pfe sind.SOHN: Wo?VATER: Wei� ich doch nicht.Deswegen sollst du ja die Mama fragen.SOHN: Ich meine: Wo ist die Mama?VATER: Wei� ich nicht.Im Bad oder in der Diele.Die macht sich fertig.SOHN: Wo geht ihr eigentlich hin?VATER: In die Oper.Haben wir dir doch gesagt.SOHN: Ja.Aber ich meine, in was? In welches St�ck?VATER: Welches St�ck? Warte mal.Ja, welches St�ck? Moment.Heute ist doch Freitag?SOHN: Ja.VATER: Also Freitag.Ja, da gibt es.Also entweder den �Lohengrin� oder, oder die �Fledermaus�.Wo zum Donnerwetter ist denn die Zeitung?SOHN: Wei� ich nicht.Du Papa, was ist eigentlich ein Snob?VATER: Jemand, der Umgang sucht mit H�hergestellten, obwohl er nicht dazugeh�rt.SOHN: Das tut Charlys Vater aber nicht.VATER: Gott sei Dank.Sein Versuch mit der Oper hat ihn wohl kuriert.SOHN: Charlys Vater sieht lieber fern.VATER: Na bitte.Das Pantoffelkino.Wom�glich den Millowitsch.Pa�t auch besser zu ihm.SOHN: Ja, den Milowitsch und das Ohnsorg-Theater sieht er am liebsten.Charlys Vater sagt, dakann er wenigstens lachen.Oper findet er stinklangweilig.VATER: Das ist aber auch ein Vergleich!SOHN: Was f�r ein Vergleich?VATER: Na, den Millowitsch mit der Oper zu vergleichen.Das geht doch einfach nicht.SOHN: Aber der Millowitsch ist doch ganz ulkig.VATER: Ulkig vielleicht.Aber das hat doch nichts mit Kunst zu tun.Charlys Vater versteht ebennichts von Musik.Deswegen mag er keine Oper [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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